Notfallverhütung
Verhütungspanne? Keine Panik!
Pille vergessen? Kondom gerissen? Solltest Du ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt haben und auf keinen Fall schwanger werden wollen – bitte keine Panik. Aber in jedem Fall ist jetzt rasches Handeln wichtig, denn bei der Notfallverhütung musst Du unbedingt bestimmte Zeitfenster einhalten.
Die “Pille danach”
In Deutschland und Österreich sind zur Notfallverhütung zwei Präparate zugelassen, die man im Allgemeinen unter “Pille danach” kennt.
Das Präparat mit dem Wirkstoff Levonorgestrel kann bis zu 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden, das Präparat mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat sogar bis zu 5 Tage danach, allerdings sollte vor der Einnahme eine bereits bestehende Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Wie wirkt die „Pille danach”?
Die „Pille danach” verzögert Deinen Eisprung um ca. 5 Tage. Da Spermien in Deinem Körper im Durchschnitt 3-5 Tage überleben können, kann man damit sicherstellen, dass die Spermien nicht auf eine befruchtungsfähige Eizelle treffen.
Nach der Einnahme bekommst Du Deine Periode zum gewohnten Zeitpunkt. Sollte sie ausbleiben oder nur sehr schwach sein, solltest Du sofort Deine Frauenärztin / Deinen Frauenarzt aufsuchen und einen Schwangerschaftstest durchführen.
Sollte der Eisprung bereits stattgefunden haben, ist die Einnahme der „Pille danach“ nutzlos! Sobald der Prozess der Einnistung einer befruchteten Eizelle begonnen hat, kann sie ihre Wirkung nicht mehr entfalten.
Wie und wo bekomme ich die “Pille danach”?
In Deutschland bekommst Du die “Pille danach” in Apotheken – und zwar ohne Rezept! Vor der Abgabe berät der Apotheker oder die Apothekerin dich ausführlich und füllt einen Fragebogen mit dir aus. Eventuell verweist er/sie dich an einen Gynäkologen oder eine Gynäkologin oder einen Arzt oder eine Ärztin im Bereitschaftsdienst. Die Apothekerin / der Apotheker berechnet Deinen Zyklus, um zu beurteilen, ob es schon zu einem Eisprung gekommen ist. Außerdem klärt sie/er Dich über die Nebenwirkungen der “Pille danach” und über die Risiken und Anzeichen von sexuell übertragbaren Krankheiten auf. Für Frauen unter 18 Jahren in der gesetzlichen Krankenversicherung ist die Pille danach kostenfrei, Frauen zwischen 18 und 21 Jahren müssen die Rezeptgebühren in Höhe von 5€ übernehmen (müssen dafür aber vorab zu einem Arzt oder einer Ärztin), Frauen ab 22 Jahren müssen den regulären Preis bezahlen. Für Frauen in der privaten Krankenversicherung hängt die Erstattung von der Krankenkasse ab.
In Österreich bekommst Du die “Pille danach” in Apotheken – und zwar ohne Rezept! Für die Einnahme gibt es keine Altersbeschränkung. Sowohl weibliche und männliche Personen dürfen die „Pille danach“ kaufen. Das heißt, auch Jugendliche dürfen diese kaufen. Die Kosten für die „Pille danach“ müssen von allen Betroffenen selbst übernommen werden.
“Spirale danach”?
Die Kupferspirale kann auch als Notfallverhütung verwendet werden. Das Zeitfenster beträgt hier 5 Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr. Das Einsetzen der Spirale erfolgt bei Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt.
Wie wirkt die “Spirale danach”?
So genau weiß man das nicht. Die gängigste Theorie besagt, dass die Kupferspirale eine Entzündungsreaktion in der Gebärmutter hervorruft und diese das Einnisten der befruchteten Eizelle verhindert. Die Spirale schränkt auch die Beweglichkeit der Spermien ein und erschwert ihre Wanderung in die Eileiter.
Weder die „Pille danach“ noch die „Spirale danach“ schützen vor sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Die „Pille danach“ kann nur einmal während deines Zyklus eingenommen werden. Sie ist kein Mittel zur regelmäßigen Empfängnisverhütung!
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Heutzutage unterscheiden sich die verschiedenen Pillen in ihrer Zusammensetzung
als Kombination von Östrogen und Gestagen oder als reine Gestagen-Pille –
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DE-NON-110011, 04/2023